"Ach, spricht er, die größte Freud, ist doch die Zufriedenheit."


Was hat ein mehr als 150 Jahre altes Zitat aus einem Kinderbuch mit unserer Lebensbalance zu tun?

 

Scheinbar war Wilhelm Busch, dem Autor von Max und Moritz (der Quelle dieses Zitates), schon bewusst, welche bedeutende Rolle Zufriedenheit im Leben spielt.

So wichtig scheint dieses Thema zu sein, dass sich zu allen Zeiten Menschen dazu geäußert haben. Allein unter www.aphorismen.de finden sich 225 solcher Zitate und noch einmal 30 Gedichte.

 

Aber wie ist es um unsere Zufriedenheit bestellt? Sind wir zufrieden mit unserem Leben? Und wenn wir diese Frage mit „nein“ oder mit „ja, aber...“ beantworten, woran liegt das bzw. was können wir daran ändern?

Damit wären wir bei unserer Lebensbalance aus der Eingangsfrage.

Natürlich könnten wir nun argumentieren, dass wir uns mit dem zufrieden geben sollten, was wir haben und sicherlich ist Dankbarkeit wichtig und in unserer heutigen Gesellschaft mehr als angebracht. Aber eine Inventur unserer verschiedenen Lebensbereiche, wie sie mir vorschwebt, soll auch nicht dazu dienen nach Perfektion in allen diesen Bereichen zu streben (das wäre tatsächlich utopisch) oder sich in Selbstmitleid über die fehlende Balance zu ergehen.

Vielmehr geht es darum, sich einmal bewusst darüber zu werden, womit genau wir unzufrieden sind bzw. wo genau ein Ungleichgewicht in unserem Leben besteht. Dann können wir aktiv etwas verändern, uns Ziele setzen, die zu einem ausgeglicheneren Leben führen, in dem die Unzufriedenheit im einen Bereich nicht durch übermäßigen Aktionismus in einem anderen kompensiert werden muss. Denn ein ausgeprägtes Ungleichgewicht der verschiedenen Lebensbereiche führt zwangsläufig zu Unzufriedenheit.

 

Die folgende „Inventurliste“ mit den dazugehörigen Leitfragen dient als Startpunkt für eine aktive Lebensplanung. Nehmen Sie sich die Zeit, um Ihre verschiedenen Lebensbereiche einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Machen Sie sich gegebenenfalls Notizen. Und sollten Sie auf (Teil-)Bereiche stoßen, mit denen Sie nicht zufrieden sind, stellen Sie sich jeweils die Frage: Wie will ich mein Leben hier konkret verbessern?

Entwickeln sie dann Ideen, wie sie gewünschte Veränderungen in Gang setzen können, indem Sie bereits erste Schritte planen.

  • Beruf, Berufsumfeld und Finanzen

    • Wie zufrieden bin ich mit meiner beruflichen Tätigkeit?

    • Stimmen Arbeitsklima und Arbeitsbedingungen?

    • Wie steht es um meine finanzielle Situation?

    • ?

  • Freunde, Partner/in und Familie

    • Habe ich ausreichend soziale Kontakte und kann ich mich auf meine Freunde verlassen?

    • Bin ich glücklich mit meinem Partner/meiner Partnerin?

    • Gibt es Probleme in der Familie?

    • ?

  • Umfeld, Umwelt und Lebensumstände

    • Fühle ich mich in meinen „vier Wänden“ wohl?

    • Wie komme ich mit meinen Nachbarn zurecht?

    • Bin ich mit meinem Lebensstil zufrieden?

    • ?

  • Hobbys, Freizeit und Auszeiten

    • Pflege ich ein oder mehrere Hobbys?

    • Genieße ich meine Freizeit oder jage ich von einem Pflichtprogramm zum nächsten?

    • Gönne ich mir Auszeiten?

    • ?

  • Gesundheit, Fitness und körperliches Wohlbefinden

    • Habe ich öfter gesundheitliche Beschwerden?

    • Fühle ich mich körperlich wohl?

    • Bewege ich mich ausreichend?

    • ?

  • Fortbildung, Lernen und persönliche Entwicklung

    • Halte ich mich beruflich auf dem Laufenden?

    • Erweitere ich von Zeit zu Zeit mein Wissen und meine Kenntnisse?

    • Arbeite ich an meiner geistigen und persönlichen Entwicklung?

    • ?

  • Werte, Ziele und Visionen

    • Kann ich meine Werte leben?

    • Verfolge ich Ziele oder lasse ich mich treiben?

    • Habe ich eine Vorstellung davon, wie mein weiteres Leben aussehen soll?

    • ?

Viel Erfolg bei Ihrer persönlichen Zufriedenheits-Inventur!